SV Wettelsheim – FV Dittenheim 0:4 (0:3)
Dittenheim dominiert die Rutschpartie gegen Wettelsheim
Der FV Dittenheim hat am Sonntag bei ungemütlichen Bedingungen dem SV Wettelsheim keine Chance gelassen und deutlich mit 4:0 gewonnen. Tabellenführer Aufkirchen gewann in einer munteren Partie 4:3 in Herrieden.
Tobias Grimm bildet mit seinen drei Einwechselspielern einen Kreis und instruiert sie für die zweite Halbzeit. Währenddessen schlurft Andreas Roithmeier, Co-Trainer des FV Dittenheim, mit einer Tasse Kaffee zur Bank. Diese Szene sagt sehr viel aus über das Süd-Derby am Sonntagnachmittag, in dem die Dittenheimer bereits in der ersten Halbzeit dem SV Wettelsheim den Schneid abkauften. Das mit dem Fritz-Walter-Wetter ist so eine Sache. Einige Spieler mögen es, für die Zuschauer ist es eher ein Grund, ihre Rolle als Zuschauer nicht wahrzunehmen. Nun kann man das Wetter am Sonntag schon fast nicht mehr als Fritz-Walter-Wetter bezeichnen, dessen Charakteristik ja bekanntlich ein leichter Nieselregen ist. In Treuchtlingen an der Bezirkssportanlage regnete es in Strömen. Wettelsheim packte die langärmligen Trikots aus und Dittenheim Christoph Oberhauser. Aber von dem wird noch zu sprechen sein.
Die ersten 20 Minuten dieses Spiels, das sich noch das Prädikat „Rutschpartie“ verdienen sollte, bestätigten die 150 Zuschauer eher nicht in ihrer Entscheidung, sich das Süd-Derby trotz des Wetters anzuschauen. Doch dann rüttelte Antonio Enser alle wach und schüttelte mit seinem Lattenkracher in der 26. Minute den Regen vom Metall des Torpfostens. Doch wer nun dachte, Wettelsheim war am Zug, der täuschte sich. Es war ja bereits von einem gewissen Christoph Oberhauser die Rede. Und dieser Oberhauser packte in der 33. Minute seinen linken Hammer aus und sorgte dafür, dass auch vom SVW-Netz die Tropfen herab perlten. Aus gut 20 Metern traf „Obi“ in den Torwinkel, Aaron Obel im Wettelsheimer Tor hatte nicht den Hauch einer Chance. Dittenheim nutzte nun die Wettelsheimer Schockstarre eiskalt aus. Beim 2:0 kam Philipp Unöder aus ähnlicher Position wie Oberhauser zum Schuss, schloss zwar etwas weniger elegant mit der Pike ab, dafür aber genauso effektiv. Es war ein dreckiges Tor, wie man im Fußballjargon so sagt, aber irgendwie passte es zum Wetter. Nun schien sich das Team von Martin Huber dazu entschlossen zu haben, das Spiel noch vor der Pause zu entscheiden: Unöder, diesmal auf Eleganz bedacht, steckte schön durch auf Philipp Metz, der eiskalt zum 3:0 einnetzte. Und was machte Trainer Martin Huber? Der tanzte im Regen. Huber rannte aufs Spielfeld und machte Freudensprünge. Es war vermutlich ein Sprung aus Erleichterung. Huber besiegte nämlich den „Wettelsheim-Fluch“, der auf seinen Mannschaften zu liegen schien, wenn sie gegen Wettelsheim spielten.
Im zweiten Abschnitt wurden die hellgelben Dittenheim-Trikots immer dunkler. Kapitän Unöders Trikot war phasenweise so verschmutzt, dass man kaum noch den Trikotsponsor erkennen konnte. Kurzzeitig musste man sich auch ernsthafte Sorgen um den Platz machen, der immer brauner wurde und immer schwerer zu bespielen. Kurzum: Das Süd-Derby wurde nun mehr zu einer Rutschpartie als zu einem Fußballspiel. Wettelsheim war zwar bemüht, wurde aber nicht mehr zwingend. Vielmehr erhöhte Dittenheim durch einen Elfmeter von Thomas Selz noch auf 4:0.
Von einer „bitteren und verdienten Niederlage“ sprach nach dem Spiel Tobias Grimm. „Wir konnten heute leider nicht mithalten“, so der SVW-Coach weiter. „Gott sei Dank“, entfuhr es Martin Huber mit Blick auf seinen ersten Dreier gegen Wettelsheim seit langem. „Riesenkompliment an meine Mannschaft. Jeder hat alles gegeben, wir haben verdient gewonnen“, sagte er strahlend. Nicht auszuschließen, dass er noch ein paar Freudensprünge machte im Treuchtlinger Regen.
Bastian Mühling
Daten zum Spiel:
0:1 (33.) Christoph Oberhauser
0:2 (38.) Philipp Unöder
0:3 (40.) Philipp Metz
0:4 (74. Elfmeter) Thomas Selz
Zuschauer: 155
Schiedsrichter: Felix Schultes
1. Assistent: Nico Hauser
2. Assistent: Markus Eymold
SV Wettelsheim: Aaron Obel, Michael Halbmeyer, Felix Neubauer (46. Bastian Baumann), Antonio Enser, Matthias Müller, Simon Huettinger, Hans-Christian Döbler, Kevin Rasch, Simon Renner (46. Robin Bosch), Michael Berthold, Danny Schupp (46. Tobias Fuchs)
FV Dittenheim: Andre Ballenberger, Lars Walczyk (61. Rene Prosiegel), Philip Hausleider, Julian Gulden, Maximilian Kamm (67. Stefan Wilhelm), Philipp Metz, Philipp Unöder, Stefan Meyer, Christoph Oberhauser, Thomas Selz (87. Fabian Pilney), Stefan Remberger
Quelle: https://www.nordbayern.de/