SV Wettelsheim – Tuspo Roßtal Abbruch
Abbruch in Wettelsheim
Was für ein Start für den SV Wettelsheim in die neue Saison der Bezirksliga Süd. Das Aufsteigerduell gegen den Tuspo Roßtal endete nach zwei Unterbrechungen mit einem Spielabbruch wegen eines Unwetters. Bitter für den SVW: Die Mannschaft von Trainer Tobias Grimm hatte nach 82 Minuten mit 2:1 geführt. Die anderen Partien wurden gewertet – auch wenn sie, wie etwa bei Mosbach gegen Großschwarzenlohe, etwas länger als 90 Minuten dauerten.
Tobias Grimm war zufrieden, enttäuscht und verärgert zugleich. Rund zehn Minuten fehlten dem SV Wettelsheim zum ersten Sieg nach dem Aufstieg in die Bezirksliga – und dann war frühzeitig Schluss. Aber der Reihe nach. 205 Zuschauer machten sich auf den Weg auf die Treuchtlinger Bezirkssportanlage, wo die Wettelsheimer ihre Heimspiele wegen der Sanierung des eigenen Platzes austragen.
Die Gäste aus Roßtal, Vizemeister der Kreisliga Nürnberg und nach dem Aufstieg via Relegation wegen einer überfüllten Nord-Staffel in die Bezirksliga Süd eingruppiert, waren mit dem Bus angereist und ob der nicht gerade kleinen individuellen Stärke im Kader wohl in der Favoritenrolle. Doch die Aufstiegseuphorie brachten zunächst die Gastgeber besser auf den Platz. Vor allem der gerade erst 19-jährige Neuzugang Michael Halbmeyer (FC Nagelberg) wirbelte die Gästeabwehr aus dem Landkreis Fürth gehörig durcheinander. Jedoch, die Wettelsheimer nutzten die Chancen zur Führung nicht, und so kippte die Partie allmählich. Glück hatte die Grimm-Elf nach einer Viertelstunde, als der Tuspo einen Foulelfmeter vergab. Besser gesagt, Aaron Obel gegen Yasin Kaya parierte. Allmählich setzte der Regen ein, und als Donnergrollen und Blitze hinzukamen, schritt Schiedsrichter Frank Mühlenberg (TSV Georgensgmünd) erstmals ein und unterbrach die Partie für 15 Minuten (30.). Aus dieser Zwangspause heraus fanden die von Maurizio Scigliuzzo trainierten Gäste besser zurück ins Geschehen. Dorin Prelipcean verwandelte einen Strafstoß zum 0:1. Doch Wettelsheim steckte nicht zurück.
Nach der verkürzten Halbzeitpause dauerte es nur drei Minuten, ehe Kapitän Hans-Christian Döbler einen Foulelfmeter – Danny Schupp war von Torwart Giovanni Stabile gefoult worden – zum 1:1 verwandelte. Und der SV blieb dran. Eine zu kurze Kopfballabwehr fasste Kevin Rasch am Strafraum volley und unhaltbar zur Führung ab. Während die beiden Kontrahenten auf dem Rasen um die Vorentscheidung bzw. um den Ausgleich kämpften, gingen die Blicke der Zuschauer immer wieder besorgt nach oben. Denn der Himmel wurde zusehends schwärzer, die nächste Gewitterfront war absehbar. Erneut unterbrach Mühlenberg nach Rücksprache mit beiden Seiten das Spiel, kurz darauf schüttete es wie aus Eimern, auch Hagelkörner waren dabei. Dennoch versuchten es beide Mannschaften etwa 15 Minuten später noch einmal, doch nach ein paar Minuten war endgültig Schluss.
„Roßtal hat das clever gemacht“, moserte Tobias Grimm, der keinen echten Willen mehr bei den Gästen – die auch eine Rote Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung in dieser Phase kassierten – erkannt hatte, die Partie noch zu Ende zu bringen. Was nach Meinung von Grimm möglich gewesen wäre, da das Gewitter wieder abgezogen war und der Platz den Regen laut Grimm gut verkraftet hatte. Nun aber wird es wohl nach dem Urteil des Sportgerichts zu einer Neuansetzung kommen.
„Enttäuschend“ nannte Grimm deshalb das Ende dieser mit Spannung erwarteten Rückkehr auf Bezirksebene. Allerdings: „Mit der Leistung meiner Jungs bin ich zufrieden.“
Quelle: Matthias Hochreuther, https://www.nordbayern.de/