Eine ganz besondere Fußball-Premiere
ERSTER SILVESTERKICK – Der SV Wettelsheim gewann vor 552 Zuschauern am Hirschfeld mit 1:0 gegen den SV Arberg. Viele „Groundhopper“ waren auf Tour.
WETTELSHEIM – Zum Jahreswechsel gab es heuer eine absolute Premiere in der Fußballregion Jura: Erstmals wurde ein Silvesterspiel ausgetragen, das sage und schreibe 552 Zuschauer anlockte. Der gastgebende SV Wettelsheim gewann dabei durch ein spätes Tor von „Bene“ Auernhammer mit 1:0 gegen den SV Arberg. Das sportliche Duell der beiden Kreisligisten trat allerdings fast ein wenig in den Hintergrund angesichts dessen, was auf dem Wettelsheimer Sportgelände am Hirschfeldweg alles los war mit Essen, Trinken, vielen Gesprächen und guter Laune. Das Match firmierte zugleich als Jahresabschluss der „Groundhopper“ – eine Gruppierung von Fußballfans, die Spiele und Sportstätten sammeln wie andere Briefmarken.
Weitgereiste Gäste
Die einheimischen Zuschauer des Silvesterkicks am Wettelsheimer Hirschfeld dürften aufgrund der KfzKennzeichen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz rund um die Sportanlage nicht schlecht gestaunt haben. 552 waren es am Ende, die sich den munteren Kick bei Traumwetter und bester Verpflegung nicht entgehen lassen wollten und voll und ganz auf ihre Kosten kamen. Das Spiel selbst, bei dem sowohl bei den Gastgebern als auch bei den befreundeten Arbergern eine solide
Mischung aus „Erster“, „Zweiter“, AH und U19 auf dem Platz stand, konnten die Wettelsheimer mit einem Tor durch Benedikt Auernhammer in der Schlussminute etwas schmeichelhaft für sich entscheiden.
„Damit haben wir in der 75-jährigen Geschichte unseres Vereins alle Silvesterspiele zu Null gewinnen können“, stellte Hauptorganisator Stefan Schwenk mit Blick auf das zu Ende gehende Jubiläumsjahr des SVW augenzwinkernd fest. Schwenk ist einer der aktiven Groundhopper und bekanntlich auch Vorstandsmitglied des SV Wettelsheim. Der Schwerpunkt vieler der angereisten Kibitze, die unter anderem aus Vorarlberg, Sankt Gallen, Burghausen, Hannover, Meppen, Düsseldorf, Dresden, Stuttgart oder auch aus SachsenAnhalt kamen, war ohnehin das Drumherum.
Selbiges konnte man aufgrund der bestens vorbereiteten Gastgeber als rundum gelungen bezeichnen: Ein
großes und fleißiges Helfer-Team, Bier, Glühwein, Bratwürste, Steaks, Gulaschsuppe (alles von heimischen
Unternehmern), 90 Minuten Stimmung durch die „Ultras Weddlsa“, ein regionales (und selbst „hoppendes“) Schiedrichter-Gespann um Otto Kupfer, ein rege genutzter BusShuttle-Service vom Treuchtlinger Bahnhof aus und schlicht viel Aufenthaltsqualität in allen Bereichen des Wettelsheimer Hirschfelds. „Es war quasi angerichtet“, so Schwenk.
ballspiel gegen Arberg. Foto: Felix Oeder
Einziger kleiner Wermutstropfen war letztlich, dass das Silvestermatch deutschlandweit letztlich doch nicht
das Einzige seiner Art war und im beschaulichen Unterheinsdorf / Vogtland zeitgleich ein ähnlich gelagertes Spiel stattfand. Die Besonderheit dort: Ein sogenannter „Lost Ground“, also eine in die Jahre gekommene Sportanlage, auf der heute kein Spielbetrieb mehr stattfindet, wurde eigens für Silvester reaktiviert und hat dadurch ebenfalls eine stattliche Zahl an Groundhoppern aus dem ganzen Bundesgebiet und Tschechien angelockt.
Für 2024 ist eine terminliche Koordination mit dem sächsischen Organisator bereits beschlossene Sache
und die „Lost Ground“-Idee hat für Ende des Jahres bereits einen neuen und spannenden Gedanken reifen
lassen: „Auf dem Hexentanzplatz auf dem Nagelberg hat lange niemand mehr gespielt. . .“ so Stefan Schwenk. Also mal sehen was heuer am Jahresende passiert. um/wt
SV Wettelsheim: Gabsa, Löw, Hörner, Bunz, Wölfel, Renner, Brückel, Seegmüller, Auernhammer, Döbler, Ruppert; Trainer: Dürnberger
SV Arberg: Hellmann, Christian Glas, Kammerbauer, Kraft, Rieger, Daschner, Dietrich, Beck, Rettenbeger, Albert Glas, Christoffer Rieger, Lechner, Weinmann, Göttler, Greß; Trainer: Brehm.
Schiedsrichter: Otto Kupfer
Zuschauer: 552
Tor: 1:0 Benedikt Auernhammer (90. Minute)
