Der SV Wettelsheim tat sich in der torlosen ersten Halbzeit zwar schwer, hat sich letztlich aber auch vom TSV 1860 Weißenburg II nicht stoppen lassen. Der Tabellenführer der Fußball-Kreisliga West gewann das Topspiel und Derby in der zweiten Hälfte noch mit 3:0 und untermauerte damit seine Spitzenposition.
Wie schon zuletzt mit einem 3:1-Sieg in Heideck distanzierte die Elf von Trainer Stephan Zengerle somit einen weiteren Verfolger. Die Landesliga-Reserve aus Weißenburg (U23) hat als Tabellendritter nun schon satte elf Punkte Rückstand auf Wettelsheim.
Trotz des nasskalten und tristen November-Wetters kamen am Samstagnachmittag rund 200 Zuschauer zum Spitzenspiel an den Wettelsheimer Hirschfeldweg. Die Gäste zeigten von Beginn an, dass sie sich beim Favoriten nicht verstecken wollten, und gingen engagiert und aggressiv ans Werk. Dabei wurde SVW-Keeper Markus Kluy gleich in der ersten Minute an der Hand getroffen, konnte aber nach kurzer Behandlung weitermachen.
Wettelsheim hatte zwar leichte Feldvorteile, doch Weißenburg hatte mehr Annäherungen ans Tor. Die größte Chance hatte dabei Erik Löffler, der von einem Fehlpass von Hans-Christian Döbler profitierte, dann aber gegen Kluy einen Schritt zu spät kam (26.). Erneut Löffler sowie U19-Spieler Neo Stengel vergaben anschließend ihre Schüsse aus guter Position. Auch mehrere Eckbälle der diesmal von Jonas Herter in Vertretung von Philipp Ersfeld gecoachten U23 sorgten immer wieder für Gefahr. Der SVW konnte jedoch mit vereinten Kräften klären, und Noah Leitel zielte am Kasten vorbei. Wettelsheim hatte in dieser Phase kaum Entlastung, letztlich waren die Weißenburger Aktionen aber nicht zwingend genug.
Erst gegen Ende der ersten Hälfte meldete sich auch der SVW in der Offensive an – und das gleich richtig. Julian Dürnberger fasste einen Abpraller volley ab und traf den Pfosten (41.). Zwei Minuten später tankte sich Fabian Eberle über links durch und spielte nach innen. Aus kurzer Distanz kam sein Gegner mit der Hand an den Ball, doch der mögliche Elfmeterpfiff blieb aus. Kurz darauf parierte TSV-1860-Keeper Maximilian Laub einen Schuss von Matthias Lehmeier.
Nach dem Pausentee hatten die Gäste die erste große Chance zur Führung, als der agile Youngster Stengel allein auf Kluy zulief. Doch der SVW-Schlussmann blieb Sieger und parierte. Danach nahm immer mehr der SVW das Heft in die Hand, ließ aber seine Möglichkeiten durch Dürnberger und Fabian Eberle zunächst aus. In der 69. Minute war es dann aber so weit: Dürnberger traf nach Vorarbeit von Eberle zum umjubelten 1:0. Hier war wohl auch eine Hand mit im Spiel, doch das Schiedsrichter-Gespann hatte es nicht gesehen und aus Wettelsheimer Sicht war es ausgleichende Gerechtigkeit zum nicht gegebenen Elfer der ersten Hälfte.
Danach wurde die Partie etwas ruppiger, beide Teams kämpften um jeden Meter. Der TSV 1860 II, der zu keinem Zeitpunkt aufgab, hatte in der Schlussphase zwar auch seine Möglichkeiten, doch die Tore machte letztlich der Spitzenreiter. Bei einem Konter über Dürnberger und Tobias Krois gab erneut Eberle den entscheidenden Pass auf Florian Bunz, der mit einem präzisen Flachschuss auf 2:0 erhöhte (80.). Den Schlusspunkt setzte dann wiederum Julian Dürnberger, der nach langem Ball von Döbler und Ablage von Dreifach-Vorbereiter Eberle das 3:0 markierte (90.). In der Nachspielzeit musste noch Weißenburgs Yannic Duvenbeck mit der Ampelkarte vom Platz.
„Unterm Strich war es ein verdienter Sieg, der vielleicht um ein Tor zu hoch ausgefallen ist“, lautete das Fazit im Wettelsheimer Spielbericht. Die Weißenburger hingegen mussten feststellen, dass bei besserer Chancenverwertung mehr drin gewesen wäre. Doch wie auch immer: Der SVW hat seine Siegesserie nunmehr auf „alle Neune“ ausgebaut und bereits den neunten „Dreier“ in Folge verbucht. wt/um
Daten zum Spiel:
1:0 (69.) Julian Dürnberger
2:0 (80.) Florian Bunz
3:0 (88.) Julian Dürnberger
Zuschauer: 150
Besondere Vorkommnisse:
Gelb-Rote Karte (90.): Yannic Duvenbeck (TSV)
Schiedsrichter: Christoph Goth
1. Assistent: Rudolf Schuldes
2. Assistent: Matthias Meyer
SV Wettelsheim: Markus Kluy, Matthias Müller, Matthias Lehmeyer, Tobias Krois, Hans-Christian Döbler, Florian Bunz, Fabian Eberle, Simon Renner, Julian Dürnberger, Matthias Huzel, Tim Ruppert
Einwechselspieler: Lukas Hoerner
TSV Weißenburg U23 II: Maximilian Laub, Bastian Forster, David Killian, Noah Schneider, Johannes Koch, Noah Leitel, Yannic Duvenbeck, Fabian Häßler, Erik Löffler, Tom Riedel, Jan-Mirko Loy
Einwechselspieler: Johannes Herrmann, Michael Böhm, Neo Stengel
Quelle: https://www.nordbayern.de/ und www.bfv.de
